Das 3. Rennen der Saison 2006 in Australien Schumacher crasht, Alonso feiert zweiten Sieg
Was für ein Rennen in Down Under: Zahlreiche Aus- und Unfälle, Überholmanöver und Safety-Car-Phasen. Der Große Preis von Australien bot den Zuschauern feinste Rennsport-Unterhaltung. Während Michael Schumacher und Felipe Massa mit ihren Crashs für ein wahres Ferrari-Fiasko sorgten, fuhr Fernando Alonso (Renault) völlig ungefährdet zum zweiten Saisonsieg. Hinter dem Spanier sicherten sich Kimi Räikkönen (McLaren-Mercedes) und Ralf Schumacher (Toyota) ihre Plätze auf dem Podium. Nick Heidfeld belegte im BMW-Sauber einen hervorragenden vierten Platz, während für Nico Rosberg das Rennen schon in der ersten Runde gelaufen war. Heiße Startphase: Dreher, Unfälle, Ausfälle Es war ein Start ganz nach dem Geschmack der Fans. Juan Pablo Montoya (McLaren-Mercedes) drehte sich auf der Einführungsrunde beim Aufwärmen seiner Reifen, Giancarlo Fisichella musste im Renault den ersten Startversuch abbrechen und in die Box zurückgeschoben werden. Während Fernando Alonso (Renault) beim zweiten Start mächtig Druck auf Jenson Button (Honda Racing F1 Team) machte, crashten Felipe Massa (Ferrari) und Nico Rosberg (Williams F1 Team). Ebenfalls noch in der ersten Rennrunde erwischte es Jarno Trulli (Toyota), der David Coulthard (Red Bull Racing) touchierte und von der Piste rutschte. Das Safety Car kam zum Einsatz und beruhigte die erhitzten Gemüter. Safety Car, Restart, wieder Safety Car Beim Restart zeigte Fernando Alonso dann, warum er in der Fahrerwertung souverän das Feld anführt. Der Spanier kassierte den vor ihm liegenden Jenson Button und setzte sich sofort ab. Kimi Räikkönen (McLaren-Mercedes) sah die Probleme bei Button und hängte sich gleich in dessen Windschatten. Unterdessen crashte Christian Klien (Red Bull Racing) heftig in eine Begrenzungsmauer, entstieg seinem Boliden allerdings unverletzt. Nach Kliens Unfall musste das Safety Car zum zweiten Mal seinen Dienst antreten, da die Streckenposten die Strecke an der Unfallstelle reinigen mussten. Button verliert auch zweiten Restart, Liuzzi überholt Schumacher Jenson Button verfluchte das Safety Car, denn beim zweiten Restart ging Kimi Räikkönen am Briten vorbei. Button versuchte zu kontern, aber der Finne ließ ihm keine Chance. Michael Schumacher fuhr bis zur zwölften Runde ein ruhiges und wenig bedeutsames Rennen. Doch dann musste sich der Rekord-Weltmeister einem Angriff von Vitantonio Liuzzi (Scuderia Toro Rosso) nicht nur stellen, sondern sogar geschlagen geben. Der Italiener bremste Schumacher aus und zog an ihm vorbei. Nicht zu vergessen: Liuzzis Bolide firmierte in der vergangenen Saison noch unter dem Namen Minardi, und die galten nicht gerade als Ferrari-Jäger.
Taktische Geplänkel übernehmen das Ruder Die Hitze der Gefechte ließ dann aber wie üblich nach und die taktischen Geplänkel übernahmen das Ruder. Die Boxenstopps wirbelten das Feld durcheinander, die Führung wechselte im Rundentakt. Lokalmatador Mark Webber fand sich plötzlich an der Spitze wieder, konnte dieses Hochgefühl allerdings nicht lange genießen. Der Australier rollte aus und parkte seinen Williams-Boliden auf dem Grünstreifen. Fernando Alonso übernahm wieder die Führungsrolle und baute seinen Vorsprung auf Kimi Räikkönen Runde für Runde weiter aus. Der Finne hatte offensichtlich ein Problem, denn sein Teamkollege Juan Pablo Montoya kam mit Riesenschritten heran.
Schumacher-Crash komplettiert das Ferrari-Fiasko Nach 33 Runden dann das Fiasko für alle Ferrari-Anhänger: Nachdem Felipe Massa bereits fertig geduscht das Rennen in der Box beobachtete, zerlegte Michael Schumacher seinen Boliden eingangs der Start- und Zielgeraden. Schumacher, der zu diesem Zeitpunkt Jenson Button jagte, kam auf die Randsteine, erwischte eine Bodenwelle und verlor die Kontrolle über sein Fahrzeug. Bei dem Crash in die Begrenzungsmauer zerlegte sich der Ferrari in seine Einzelteile und verteilte diese quer über die Piste. Es kam, was kommen musste: Das Safety Car führt zum dritten Mal das Feld um den Kurs.
Buttons Motor platzt kurz vor der Ziellinie Es war einfach unglaublich: Das Rennen war kaum wieder freigegeben, da musste die Rennleitung auch schon die vierte Safety-Car-Phase ausrufen. Vitantonio Liuzzi crashte mit seinem Boliden und hielt damit die Reinigungskräfte auf Trab. Elf Runden vor Ende des Rennens blieb dann auch Juan Pablo Montoya liegen und reihte sich in die Riege der ausgefallenen Fahrer ein. Nach einem Ausritt über die Randsteine gab es Probleme mit der Elektronik. Sprichwörtlich im letzten Augenblick erwischte es dann auch noch Jenson Button. Knapp 200 Meter vor der Ziellinie explodiert das Aggregat im Heck des Hondas, Button schaffte es nicht einmal mehr über die Ziellinie.
Alonso fährt souverän zum Sieg, Schumacher auf dem Podium An der Spitze passierte nichts mehr. Fernando Alonso fuhr souverän den zweiten Sieg im dritten Rennen der Saison ein und baute damit seine Führung im Gesamtklassement weiter aus. Kimi Räikkönen konnte den zweiten Platz behaupten und sicherte sich wichtige Punkte. Ralf Schumacher gab im Toyota ein erstes echtes Lebenszeichen von sich, sein dritter Platz wird dem Team sicherlich Auftrieb geben. Nick Heidfeld landete auf Rang vier und hielt damit das deutsche Formel-1-Fähnchen hoch.
Platz Fahrer Team Zeit 1 F. Alonso Renault 1:34:27,870 Stunden 2 K. Räikkönen McLaren-Mercedes + 1,8 Sekunden 3 R. Schumacher Toyota + 24,8 4 N. Heidfeld BMW-Sauber F1 Team + 31,0 5 G. Fisichella Renault + 38,4 6 J. Villeneuve BMW-Sauber F1 Team + 49,5 7 R. Barrichello Honda Racing F1 Team + 51,9 8 S. Speed Scuderia Toro Rosso + 53,8 9 D. Coulthard Red Bull Racing + 53,9 10 J. Button Honda Racing F1 Team + 1 Runde(n) 11 C. Albers MF1 Racing + 1 12 T. Sato Super Aguri + 2 13 Y. Ide Super Aguri + 3 14 J.P. Montoya McLaren-Mercedes Ausfall 15 T. Monteiro MF1 Racing Ausfall 16 V. Liuzzi Scuderia Toro Rosso Unfall 17 M. Schumacher Ferrari Unfall 18 M. Webber Williams F1 Team Ausfall 19 C. Klien Red Bull Racing Unfall 20 J. Trulli Toyota Unfall 21 N. Rosberg Williams F1 Team Unfall 22 F. Massa Ferrari Unfall
Fahrer- und Teamwertung Saison 2006, Stand nach dem GP von Australien
Fahrer Punkte 1 F. Alonso 28 2 J. Button 15 3 G. Fisichella 14 4 K. Räikkönen 14 5 M. Schumacher 11 6 J.P. Montoya 9 7 R. Schumacher 7 8 N. Heidfeld 5 9 J. Villeneuve 5 10 F. Massa 4 11 M. Webber 3 12 N. Rosberg 2 13 R. Barrichello 2 14 C. Klien 1 15 S. Speed 1
Team Punkte 1 Renault 42 2 McLaren-Mercedes 23 3 Honda Racing F1 Team 17 4 Ferrari 15 5 BMW-Sauber F1 Team 10 6 Toyota 7 7 Williams F1 Team 5 8 Red Bull Racing 1 9 Scuderia Toro Rosso 1 10 MF1 Racing --- 11 Super Aguri ---