Reisen und Reiseberichte » Dolos mal wieder...

Liebe Kaoten,

weil das Nötigen kein Ende nimmt, ;) beginne ich mal aufzuschreiben, was ich vom 1. bis zum 10. Juli gemacht habe. Das dauert etwas länger, daher erlaube ich mir, das Epos in mehreren Teilen zum Besten zu geben.

Die Fotos hier sind von meinem Freund und Reisegefährten Klaus "AdventureQ", der mir erlaubt hat, sie Euch zu zeigen. Danke, Klaus!

Teil 1: Anreise

Die Anreise zu unserem Startpunkt in Herzogenaurach wurde mir durch die Begleitung zweiter Boxer-Treff-Kollegen, nämlich Nessi und Mo, sehr versüßt. Die beiden kommen aus Varel, was bekanntlich direkt am Jadebusen liegt und wollten auch für ne Woche nach Südtirol. Prima, wir haben den gleichen Weg. Kurzerhand beschlossen wir Freitag Abend um 21.00 Uhr, dass wir doch eigentlich ganz gerne zusammen fahren wollten. Geht doch nix über ne ausgefeilte Vorbereitung.

Also Treffen Samstag um halb acht Uhr morgens beim "Gasthaus zum goldenen M" in Bassum. Mo, der stoische Ostfriese, war nicht zu einer menschlicheren Zeit zu überreden. Gut, dass kurz nach sieben mir vom Handy eine Message präsentiert wurde: "Wir haben verpennt, kommen 'ne halbe Stunde später." Und das passiert Olaf, dem Perfektionisten... Bingo, mein Puls verlangsamt sich wieder etwas. Um 7 Uhr morgens ist für mich die Welt nämlich ganz und gar nicht in Ordnung. Da bleibt ja noch Zeit, das Mopped wenigstens oberflächlich vom groben Odenwald-, Dolo- und Franken-Dreck zu reinigen, besonderes Augenmerk lege ich hierbei auf die sichtbaren Stellen: Der Powercone erstrahlt in neuem Glanz und das Windschild legt seinen Chitinpanzer auch noch ab. Man will ja nicht unangenehm auffallen und wie ich meine Mitfahrer kenne, sind deren Maschinen wie üblich sauber wie aus dem Laden. So war es...

Wir wollten über die Dörfer fahren und unterwegs noch Fachwerk in Bad Hersfeld besichtigen, denn ohne Kultur geht es schließlich nicht. Das taten wir dann auch um nach ca. 450 netten Kilometern durch das Weserbergland und die Rhön zu unserem Etappenziel zu fahren. In Bad Rodach, Kenner werden sich erinnern, wurden wir, wie üblich, sehr gastfreundlich bewirtet und konnten unsere Hinterteile das erste Mal sanft darauf vorbereiten, was ihnen in den nächsten Tagen blühen würde... Nessi und MO sind am nächsten Morgen direkt weiter nach Österreich gefahren. "Vielleicht trifft man sich ja irgendwo unterwegs."

Am Sonntag hatte ich dann nur noch 150km auf kürzestem Weg nach Herzogenaurach, die ich durch schönste fränkische Kurven dann doch auf 250km ausdehnte. Weiß auch nicht, wie das immer passieren kann, muss wohl am Garmin liegen. Am frühen Nachmittag bezog ich mein Quartier im Landgasthof Lunz in Rezelsdorf, das genau so versteckt liegt, wie es klingt. Bei ungefähr 30° war es dringend nötig, etwas gegen die drohende Dehydrierung zu unternehmen. Welch Zufall, dass der Robert neben seiner Wirtschaft auch einen Biergarten betreibt... Boah, kann Woiza zischen!

Den Sonntag Abend verbrachten wir aufs Angenehmste in größerer Runde, zum Schluss waren wir 10 Leutz: Die Franken hatten kurzerhand ihren Boxer-Stammtisch mobilisiert, um mich Fischkopp angemessen zu begrüßen und zu unterhalten. Es entzückt mich immer wieder, wie einfach man Franggn mit etwas zu Essen erfolgreich irgendwo hin locken kann. Ein netter, kurzweiliger Abend war das, so können Reisen immer beginnen!

An die mich in den nächsten zehn Tagen begleitende Sprache konnte ich mich dabei auch gleich gewöhnen, ich bin nur froh, dass meine Freunde meistens dran denken, dass echtes Fränggisch für norddeutsche Ohren eine Fremdsprache ist, die erstmal einer Übersetzung bedarf.

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Teil 2 folgt demnächst, wenn Ihr wollt.

Servus,

Christiane

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Teil 2: Montag, 3. Juli

Nachdem wir uns am Vorabend darüber einig waren, dass wir uns im Urlaub und nicht auf der Flucht befinden brechen wir am Montag erst um neun Uhr Richtung Großglockner auf. Die zu bewältigende Strecke beträgt voraussichtlich rund 550km, übernachten werden wir im Sporthotel Embach, das uns empfohlen wurde und in dem wir als einzigem Hotel schon gebucht hatten. Damit wir uns nicht allzu sehr verzetteln und noch ausreichend Zeit für Pausen haben, beschließen wir, das erste und (fast) einzige Stück Autobahn unserer Reise gleich zu Anfang hinter uns zu bringen. Gesagt, getan! Gut zwei Stunden später sind wir in Irschenberg und der Spaß kann beginnen.

Bilderbuch-Bayern, so wie man sich das wünscht. Grüne Wiesen, noch grünere Wälder, Fleckvieh ohne Flecken, das sich in geradezu lebensverachtender Weise direkt neben dem Sträßchen zu einem kleinen Nickerchen niedergelassen hat, blauer Himmel mit weißen Schafwölkchen garniert, Berge, Täler und Auen. Orte wie Buchbichl, Moosbauer, Moosweber, Durchholzen, Unken, Schneizelreuth durchholzen wir keineswegs, dazu ist das alles zu schön. Auch an diesem Tag geht natürlich nichts ohne kulturelle Bildung, die wir uns beim Echo am Königssee gönnen. Nun, das Echo ist nicht da, aber da wir auch keinen Wegezoll für den gebührenpflichtigen Parkplatz hinter den Schranken entrichten sondern vom freundlichen Aufseher auf die andere, billige, weil kostenfreie Seeseite in ein Café mit Seeterrasse gelotst werden, können wir das auch nicht verlangen. Ein guter Rat, wie sich herausstellt. Die Moppeds in Sichtweite genießen wir den Blick auf den See und stärken uns.







Ein Blick zur Uhr mahnt, sich jetzt nicht fest zu quatschen, die Embacher warten nicht mit dem Essen und wir haben doch auf ausdrücklichen Rat Halbpension gebucht. Zu allem Überfluss ziehen über den Bergen ringsum bedrohlich dunkle Wolken auf. Wir sputen uns und fahren Richtung Hallein. Während wir preiswert tanken, platzt das Unwetter und gibt alles, was es hat.

Die Vignettenfrage hatten wir schon geklärt. Nein, die brauchen wir nicht. Wir sind doch keine Mautstraßenbenutzer! Außerdem haben wir unseren elektronischen Lotsen Mautstrecken verboten, das wird schon klappen, sofern wir nicht zu blöd sind, die merkwürdigen Abbiegehinweise der Ösis, die einen immer wieder versuchen, auf die D*senbahn zu schicken, zu durchschauen. Doch sie schaffen es wieder, uns zur Belohnung für die Billigtankerei auf einer Baustelle doch dahin zu dirigieren. Wir machen uns ganz klein und unauffällig, im strömenden Regen und zum Glück unbeobachtet fahren wir unser obligatorisches Stück unbezahlter Mautstrecke, das andere Stück Autobahn unserer Reise. Ha, die haben wir sauber ausgetrickst. Beim nächsten Mal passiert uns das sicher nicht mehr. Ganz bestimmt nicht!

Pünktlich beim Abbiegen in die Serpentinen vor Embach hört es auf zu regnen. Oben angekommen scheint wieder die Sonne und das 1km lange grob geschotterte Wegstück, das mal eine Straße war und zukünftig auch wieder werden wollte, ist staubtrocken, was meine daheim so sorgfältig just in time durchgeführten Putzarbeiten natürlich völlig überflüssig werden lässt. Ich hätte es wissen sollen.

Der Rest ist schnell erzählt: Endlich kriegen wir, mit knapper Not, weil wir spät dran sind, es ist mittlerweile nach 19 Uhr, ein leckeres Drei-Gänge-Menü, bei dessen Auswahl wir auf die vegetarische Variante verzichten und lieber Schweinsbraten mit Knödeln und Kraut nehmen. Das kennt man, da weiß man, was man bekommt. Klaus guckt so hungrig, also so wie fast immer, die sehr aufmerksame Bedienung fragt nach seinem Begehr und prompt erhält mein Lieblingsfrangge einen Nachschlag in Form eines weiteren Hauptganges. Das Wetter hat sich mittlerweile so weit erholt, dass wir unsere Absacker auf der Terrasse des Hauses mit Blick auf Lama, Gänse, Enten, Meerschweinchen und sonstige Nahrungsmittel in der Abendsonne zu uns nehmen und dabei trefflich darüber sinnieren können, wie wohl morgen das Wetter für den Großglockner sein wird. Schließlich möchten wir für 17 Euro auch was sehen und nicht durch Wolkenschwaden fahren. Die tourismusfreundliche Wetterauskunft der Scheffin des Hauses: "Dös werd schön!" nehmen wir hoffnungsfroh mit ins Bett.

Apropos GPS: Der tiefste von uns an diesem Tag passierte, so vom 276er protokollierte Punkt liegt bei -1393, der höchste bei 18592 Meter, gemessen zu haben meint er das am Tatzelwurm. Die heute gefahrene Strecke gibt er mit 521km an, davon muss man wohl ca. 15 abziehen, bei denen er seine Tiefsee- und Stratosphärenforschung betrieben hat.
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Wenn's Euch langweilt, sagt Bescheid. Sonst folgt demnächst Teil 3.

Christiane

Du bist drauf und dran, mit Ernest Hemingway den Platz 3 in meiner Autorenrangliste zu tauschen. Herzerfrischend. Einfach köstlich. Und Du willst ernsthaft behaupten, solch Prosa einer schöpferischen Pause zu unterziehen?

Vergiss es...

Christiane

wo bleibt die fortsetzung ? ..................

Zitat von kasinoteam

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maze
so sind die mädels
erst heiß machen und dann kommt wieder die obligatorische woche auszeit. ..........
grüßle
HM

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echt ? du armer kerl du

Moin Mädelz,

keine Panik, die Fortsetzung ist in Arbeit. Aber zwischendurch muss ich auch mal arbeiten und schlafen...

@Michel: Zeit auf dem Mopped vergeuden? Wie geht das denn? Mir scheint, Du hast die Sinnfrage noch nicht gelöst!

@Kiesi: Sie hat nicht nur Flügel, sondern auch Flossen! Eigentlich fehlt ihr, außer einem funktionierenden Getriebe, nur noch 'ne taugliche Tarnkappe.

Servus!

Chrissie

Zitat von MichaA4

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.... So etwa vom Sinn des lebens.
Iss denn das nicht Arbeit? .....LG micha :D

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ja ja Micha, arbeite nur ruhig weiter, wir brauchen Deine Steuern !